Die Kraft der Sprache. Wut, Angst & Co. mit Poesie integrieren. Abendlicher Schreibworkshop
Sa., 29. Mai
|Online-Workshop
Zeit & Ort
29. Mai 2021, 18:00 – 20:30
Online-Workshop
Über die Veranstaltung
Dieser abendliche, kreative Schreibworkshop tut gut! Er hilft, unangenehme Emotionen wie Wut, Angst, Unsicherheit, Überforderung, Aggression, Niedergeschlagenheit usw. mithilfe von Poesie zu einem Teil von uns zu machen. Einem Teil, der nicht mehr destruktiv über uns herrscht.
Worum geht es?
Wir gehen mit Schmerz und negativen Anteilen unserer Persönlichkeit oft so um, als wären sie bedrohlich. Aspekte, die wir an uns nicht mögen und gern verstecken, in den Schatten stellen. Die sich nicht gehören und die wir vielleicht auch wirklich gern ablegen wollen.
Im Workshop finden wir einen Zugang der Akzeptanz: Wir ziehen nicht in den Krieg mit den Schattenanteilen, wir laden sie ein, hören ihnen zu und geben ihnen eine Sprache. In Form von Poesie.
Das tun wir, indem wir selbst Gedichte schreiben. Keine Angst, du musst dafür keine Poetin sein! Jede und jeder kann das.
Warum Gedichte?
Gedichte sind die Sprache des Unbewussten und der Emotionen. Nicht Logik und Ratio sind hier gefragt, sondern Gefühl. Was ein Gedicht bedeutet, kann mensch oft erst nach dem Schreiben feststellen. Wenn überhaupt! Denn Lyrik muss gar nichts bedeuten oder einen Sinn ergeben. Die Lyrik spricht andere Bereiche unserer Wahrnehmung an.
Die Seele denkt in Bildern und so sind Gedichte in erster Linie Bilder unserer Seele, oft archetypische Bilder, die auch von anderen Menschen verstanden werden. Deshalb schreiben wir gemeinsam Gedichte: Um uns auf einer anderen Ebene zu erfahren und kennenzulernen.
Gedichte schreiben ist Intimität: So können wir uns, Mitmenschen und Gott auf einer tieferen Ebene nahezukommen.
Sich in Gedichten auszudrücken, ist entspannend und befreiend: Denn du verfremdest deine Erfahrung dabei so, dass du nichts Konkretes preisgeben musst. Als Poesie hört die (negative) Emotion auf, über dich zu herrschen. Du hast schöpferisch etwas aus ihr gemacht, etwas mit einer eigenen Schönheit. Die Emotion ist aus dir raus und steht als Poesie vor dir. Es tut gut, sie genau benannt zu haben, klare Worte gefunden zu haben.
Denn Poesie ist keine Schönfärberei. Es heisst, echte, harte, treffende Worte zu finden für deine Wut, Angst, Frust, Ärger, Verzweiflung. Das ist kathartisch, reinigend.
Im Workshop wechseln wir zwischen meditativen und schreibenden Phasen. In entspannter, geschützter Atmosphäre tauchen wir gemeinsam in archtypische Bilder ab und in Worte auf. Bilder, wo uns unser Schatten begegnet, wir ihn fühlen, und er uns eine Botschaft mitteilt. Wir teilen einzelne Wörter und Eindrücke, wenn wir wollen. Und schreiben ein Stückchen Poesie nach dem anderen.
Vorbereitung:
Am besten machst du es dir gemütlich, suche dir eine gemütliche Ecke, in der du für die Dauer des Workshops ungestört bist. Zünde vielleicht eine Kerze an, eine Duftlampe, stelle deinen Lieblingstee bereit. Habe ein Schreibheft und einen guten, weichen Stift parat. Und dich selbst - mehr brauchst du nicht.
Für wen?
Der Workshop ist keine Therapie. Er ist geeignet für Menschen, die ein Thema bei sich selbst kreativ anschauen wollen.
Ebenso können Coaches und andere Personen den Workshop für ihre eigene Arbeit mit Menschen nutzen. Die Methode poetischen Schreibens lässt sich mit anderen Methoden von Achtsamkeit, Körperwahrnehmung, Selbstbeobachtung und -reflexion gut verbinden.
Der poetische Ausdruck weckt eine andere Ebene des Selbstzugangs, ohne sich allzusehr offenbaren zu müssen. Konkrete Erlebnisse und Erfahrungen bleiben verborgen - Emotionen werden unmittelbar mit Sprache ausgedrückt.
Darin bekommen sie eine ästhetische, künstlerische Qualität, was wohltuend ist in sich selbst.
Ablauf:
- Vorstellungsrunde
- Einstimmung ins Thema
- Wechsel zwischen Visualisierungen und Schreiben
- Austausch
Beginn: 18 Uhr
Ende: 20.30 Uhr
Preis: 65 Fr. / 60 Eur.
Leitung:
Ulrike Melzer ist Poetin und Autorin und liebt es, im Gespräch mit Menschen heilsame Prozesse zu entwickeln, um mit der Kraft der Worte Blockaden zu lösen und die Verbindung zu unterdrückten Persönlichkeitsanteilen wiederherzustellen. Sie schreibt regelmässig auf dem SchreibStimme Blog über Lyrik. Ulrike lebt in Weimar (D).
Ihre Blogartikel zum Thema "poetische Schattenarbeit" führen genauer in die Methode ein: www.schreibstimme.ch/post/poetische-schattenarbeit-wie-gedichte-heilen, https://www.schreibstimme.ch/post/sound-of-silence-von-der-kraft-der-zwischentöne
Friederike Kunath ist Inhaberin von SchreibStimme, Theologin und Schreibcoach und fängt in letzter Zeit auch an, poetisch zu schreiben. Dazu inspirieren sie nicht zuletzt Ulrikes Texte.