Ich hab einen Coach fürs Mailschreiben.
- Friederike Kunath

- vor 3 Tagen
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Aktualisiert: vor 2 Tagen

Na, das ist übertrieben. Aber was stimmt: Vorgestern hat mir meine Coachin geholfen, eine Mail zu schreiben.
Waaaas? Die kann nicht mal eine Mail schreiben?
Waaaaas? Die hat einen Coach?
Waaaaas?
Doch, normalerweise schon. Aber hier war es etwas anderes. Die Mail betrifft meine Musik. Es ging darum, Bekannten, Freunden und Familie davon zu erzählen, vom Album und dem Crowdfunding, was bald startet.
Wochenlang hab ich diese Mail vor mir hergeschoben. Weil sie so wichtig ist. Mir. Weil es darin eben um etwas geht, das mir so sehr am Herzen liegt, dass eben ....
Aaaaahhhhh!
Ich tänzelte herum und hinum um die Mail.
Na, du kennst das. Sicher. Deshalb hab ich ja aber eben meine Coachin, die dann meinte: Na, dann schreiben wir die Mail jetzt hier in der Sitzung zusammen.
Ich hab sie natürlich nicht nur fürs Mailschreiben (obwohl das eine mega gute Session war, @mrjn_official), sondern für den ganzen Weg zum Album. Und dann hab ich noch eine Gesangslehrerin. Und zeitweise hatte ich noch eine Mentorin fürs Songwriting.
Und das sind nur die für die Musik. Ohne diesen Support, die Struktur, das Commitment, was mir diese Frauen bringen und ich mir selbst, indem ich sie buche, wäre ich niemals da, wo ich jetzt bin.
Deshalb finde ich es witzig und eigentlich auch traurig, wenn Menschen meinen, das bisschen Schreiben ginge doch auch allein. Dafür braucht man keinen Coach.
Die Frage ist ja: Kannst DU es allein? Und MACHST du es auch, allein? Bleibst du dran? Forderst dich heraus? In dem Bereich, der dir nicht vertraut ist und zugleich so so so wichtig, dass dies manchmal alles blockiert?
Wenn du fürs Training, Putzen, Kinderbetreuung, für Haare, Nägel, Mindset und Achtsamkeit jemanden buchst, wieso dann nicht für dein Schreiben? Muss ja keine Mail sein, vielleicht geht es eher um ein Buch. Das wäre dann meine Expertise.
Seltsam, wie sich ausgerechnet beim Schreiben eine Art archaischer Stolz hält, als hätte man Wörter im Blut und Autorsein im Geburtszertifikat stehen.
In Wahrheit ist Schreiben eher wie Klavierspielen: Niemand käme auf die Idee, sich ohne Begleitung direkt an ein Konzert zu setzen.






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