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Wachstum und das Gefühl von Grösse

Aktualisiert: 20. Okt. 2020



Wir haben seit Neuestem eine schöne Palme auf der Terrasse. Ordentlich beraten vom passionierten Inhaber des Gartencenters, einem Amerikaner übrigens (Miami, da kennt er sich wohl mit Palmen aus), haben wir die gute Palme natürlich in einen grösseren Topf umgepflanzt, damit sie vernünftig Platz hat, genug Nährstoffe und Wasser, und damit sie wachsen kann.


Ist doch klar. Wenn sie wachsen soll, brauchen ihre Wurzeln mehr Platz.


Sie kann nicht erst grösser werden und dann umgepflanzt werden. Einmal angenommen, die Palme wäre ein Mensch, dann würde sie vermutlich etwa folgende Gedanken haben: Oh, so ein schöner grosser Topf, toll! Hm, eigentlich aber auch ungemütlich, ich komm mir plötzlich so klein vor. Wo sind denn die Wände? Was soll ich jetzt machen, mir fehlt die Orientierung! Was, wenn ich nun gar nicht genug wachse, um den ganzen Topf auszufüllen?


Wenn wir an Wachstum denken, persönliches und berufliches, neue Räume, grössere Aufgaben, dann denken wir meist an die Grösse, die wir dann haben werden. Klar. Und das fühlt sich super an, was wir alles tun werden und wie erfüllt wir sein werden! Aber was wir häufig überspringen, ist der Anfang. Das Gefühl zu klein zu sein. Nicht zu genügen. Die Orientierung zu verlieren. Und wenn wir dann unsicher sind und Angst bekommen, dann zweifeln wir vielleicht daran, hier überhaupt richtig zu sein.


Nur: Wenn du wachsen willst, musst du akzeptieren, dich zu klein zu fühlen. Das ist unvermeidlich. Das Gefühl von Grösse und Unangreifbarkeit kann umgekehrt bedeuten, dass der Raum eigentlich noch etwas mickrig für dich ist. Hast du dich überhaupt schon richtig ausgestreckt?


Zweifel, einer Aufgabe gewachsen zu sein, das Bewusstsein für die eigene Kleinheit können anzeigen, dass du genau richtig bist.


Zeit zu wachsen.

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