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Über Zweifel und Macht

Aktualisiert: 20. Okt. 2020



Eine Kerze, die nicht scheint, wenn man sie ins Dunkel trägt? Die vor Angst verlischt?


Das sind wir. Das bin ich. Oft genug. Zu oft. Wenn wir die Quelle unserer Kraft nicht sehen können, zweifeln wir. Wie ein Kind, das Angst hat, wenn es die Eltern nicht sieht.


Dabei hat es noch immer alles in sich, ganz genau so, unverändert. Wie in der Geschichte von Jesus und seinen Jüngern, die ziemlich bemerkenswert ist. Nicht sehr realistisch vielleicht, in gewöhnlichem Sinne: Die Jünger sind zuvor ausgestattet worden mit Macht über Krankheiten und Dämonen, sie wurden ausgesendet Menschen zu heilen und zu befreien. Und das konnten sie auch und das taten sie.


Sie hegten keine Zweifel an ihren Fähigkeiten, solange Jesus da war. Sie konnten zu ihm zurückkehren und von ihren Erfolgen erzählen. Ganz berauscht waren sie und ganz nah war der, der ihnen die Kraft dazu gegeben hatte, zugesprochen hatte. Honeymoon.


Dann, einmal, war er nicht daheim. Er war fort, und trotzdem kamen Menschen um geheilt zu werden. Ein Vater, der seinen einzigen Sohn brachte, eine schreckliche Geschichte. Besessen von einem bösen Geist – aber was sollten sie tun? Es brachte nichts, ohne den Meister. Was waren sie denn ohne ihn? Die Bibel erzählt, dass die Jünger es nicht vermochten, den Sohn zu heilen.


Dabei hatten sie alles, sie konnten es. Sie glaubten nur nicht mehr daran. Ihr Meister war nicht in Sichtweite, so leicht waren sie zu verunsichern. Sie wussten nichts um die Macht, die ihnen zu eigen war.


Auf wie viel Bestätigungen warten wir noch? Auf wieviele Beauftragungen, Menschen zu heilen mit unseren Gaben? Wieviel Sichtweite brauchen wir zu den Meistern, den Vorbildern, um zu handeln?


Welche Flamme erlischt vor Angst, wenn sie in die Dunkelheit kommt?


Das war doch der Sinn, darum ging es doch, dass die Jünger heilen sollten – ja gerade wenn Jesus nicht mehr da wäre! Wozu bekamen sie denn die Macht über die Krankheiten und bösen Geister?

Wozu hast du deine Gaben? Wenn du sie verbirgst, sobald niemand mehr um dich ist von den Vertrauten? Wir sind Gesandte in die Kälte und Dunkelheit der Welt. Wir tragen alles Nötige in uns.


Die Stimme in dir ist die Stimme Gottes, der um dich ist.

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