Sie war Anfang 30, Amerikanerin, seit ihrer Jugend Sängerin, hatte grosse Träume und jetzt war es vorbei. Zwei schlecht verkaufte Alben und die Plattenfirma liess sie fallen.
Also schrieb sie Lieder, einfach so, wie sie ihr gefielen. Darüber, sich nicht mehr zu verbiegen. Wieder für ihre Freunde zu singen und nicht mehr für die Plattenbosse.
Sie machte weiter, sang in Clubs, trat auf. Sie blieb. Trotzig, das merkt man ihren Texten aus der Zeit an:
Never worry about what I did wrong
And that I’ll never be what my daddy wanted me to be
And I’ll never see what my mama’s dreams were
But I will sing
La la la la la la la la…
Nur das zählte für sie. Sie arbeitete, um ihre Rechnungen zu bezahlen und um ihr Leben mit Musik zu ermöglichen. Träume hin oder her. Nicht mehr grübeln, planen, das hatte sie gemerkt, das nützt sowieso nichts. Wenn es anders kommt.
I just want to live now for a little while
And cast my dreams to the wind
Don’t wanna wonder
Don’t wanna wonder what it’s all about
Sie sang weiter, so wie es ihr gefiel.
Und dann wurden die Träume, die sie weggeschickt hatte, wahr: Dann hörte sie ein Freund in einem Club und engagierte sie für den Soundtrack einer Fernsehserie, die ihr den internationalen Durchbruch bringen sollte, Fans aus aller Welt, gut besuchte Konzerte noch heute, mit Mitte 50.
Was wäre gewesen, hätte sie damals, Anfang der 90er, aufgehört?
Never give up.
(Inspiriert von Vonda Shepard, Konzert am 30.4. in Berlin.)
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